Fliesen
Langlebige Fliesen von Kunze Bodensysteme GmbH EsseN
Fliesen
Steingutfliesen werden hauptsächlich in Bädern oder Küchen als Wandfliesen verarbeitet. Das keramische Material ist sehr dekorativ und lässt sich gut bearbeiten. Sie haben einen weißen, gelblichen oder rötlichen Scherben. (Als Scherben bezeichnet man den aus Ton gebrannten Grundkörper ohne Glasur.)
Der Grundkörper von Steingutfliesen ist porös und daher nicht frostsicher. Von einer Verlegung im Außenbereich ist daher abzuraten.
Steingutfliesen sind nicht so belastbar und langlebig, wie andere Materialien. Die Glasur und der Grundkörper sind relativ weich und deshalb als Bodenbelag ungeeignet.
Steingutfliesen sind in kleinen, klassischen Formaten z.B. 15x15cm ebenso erhältlich wie in Großformaten z.B. 30x90cm. Außerdem gibt es Metrofliesen im Format 10x20cm mit facettierten Kanten.
Die Oberfläche ist glasiert. Wandfliesen werden mit Werkskante oder rektifiziert angeboten.

Steinzeugfliesen – Wand- und Bodenfliesen
Steinzeugfliesen (mitunter auch Spaltplatte genannt) gibt es in glasiert und unglasiert. Sie werden bei einer Temperatur von ca. 1.000 bis 1.100 Grad gebrannt. Durch Zugabe von Flussmitteln wird für eine höhere Dichte des Materials und damit für eine geringere Wasseraufnahme und hohe mechanische Festigkeit gesorgt.
Die unglasierte Variante ist durch das fast nicht vorhandene Wasseraufnahmevermögen frostbeständig. Deshalb empfiehlt sich der Einsatz von unglasierten Steinzeugfliesen besonders im Außenbereich, beispielsweise als Terrassenbelag.
Weil das Material äußerst strapazierfähig und fleckenresistent ist, eignet es sich ebenfalls hervorragend für die Verlegung in stark belasteten Bereichen, in Küchen und Kantinen.
Bei der glasierten Variante lässt sich keine generelle Empfehlung zur Verwendungsform treffen, hier muss anhand der Glasur entschieden werden, inwieweit eine Rutsch- und Abriebfestigkeit gegeben ist.
Feinsteinzeug – Wand- und Bodenfliesen
Feinsteinzeug ist aufgrund seiner ausgezeichneten Eigenschaften das meistverwendete Material. Bei der Herstellung wird feines Mineralpulver mit anderen Flussmitteln unter hohem Druck trocken gepresst. Die Brenntemperatur von ca. 1.200 Grad trägt, wie bei den Steinzeugfliesen, zu einer sehr dichten Verbindung bei. Es ist äußerst stabil, strapazierfähig und langlebig, fleckresistent, wasserabweisend und frostsicher. Es eignet sich zur Verlegung an Wand und am Boden.
Auch hier gibt es glasierte und unglasierte Varianten. Glasiertes Feinsteinzeug ist zwar gegenüber glasierten Steinzeugfliesen frostsicher und hat eine bessere Bruchsicherheit, dennoch entscheidet auch hier die Art der Glasur über die vorhandene Rutsch- und Abriebfestigkeit.
Ein entscheidender Vorteil von glasiertem Feinsteinzeug liegt in der Vielfalt der Optiken und Dekore. Somit lassen sich wunderschöne Oberflächen, beispielsweise in Holz- oder Steinoptik, oder außergewöhnliche Farbeffekte erzielen.
Hat die Feinsteinzeug-Fliese eine glänzende Oberfläche, so wurde diese beim Herstellungsprozess mechanisch poliert.
Naturstein – zeitlos modern
Der Naturstein – ein Produkt von Mutter Natur, entstanden in Millionen von Jahren – erfreut sich dank seines besonderen Charmes nach wie vor größter Beliebtheit. Die Einzigartigkeit jedes einzelnen Steins macht den Naturstein so exklusiv und wertvoll. Abgebaut auf der ganzen Welt, ist die Bandbreite der unterschiedlichsten Natursteinsorten enorm.
Aussehen und Merkmale von Natursteinen werden durch geologische Prozesse in der Natur bestimmt, wie z. B. durch Flüsse, Vulkane, Gebirgsbildungen, etc. Eine Alternative zur Produktpalette der Natursteine bilden Kunststeine wie die Gruppe der Agglos und der Betonwerkstein. Oftmals stellt der „echte“ Stein eine realistische Alternative zur Fliese dar.
Naturstein wird in Steinbrüchen abgebaut, in der Weiterverarbeitung auf Maß gesägt und teilweise in der Oberfläche behandelt. Das natürliche Material ist pflegeintensiv, belohnt jedoch dafür mit einer reizvollen Optik. Die von der Natur über Jahrhunderte gegebenen Farbunterschiede und Unebenheiten machen das Material besonders wert- und reizvoll. Als Natursteinfliesen werden nur die Formate bezeichnet, die eine Stärke von 12 mm nicht überschreiten. Darüber hinaus gehende Stärken nennt man Naturstein-Platten.
Die gängigsten Natursteinsorten sind Basalt, Granit, Kalkstein, Marmor, Quarzit, Schiefer, Sandstein und Travertin. Bis auf Marmor (wenige Ausnahmen) ist Naturstein sowohl für die Verlegung im Innen- als auch im Außenbereich geeignet.


Cotto (Terrakotta)
Cotto-Fliesen, auch bekannt als Terrakotta-Fliesen, vereinen zeitlose, natürliche Eleganz mit warmen, weichen Farben und gehören zu den ältesten Baustoffen der Erde. Sie werden nicht maschinell, sondern einzeln von Hand angefertigt, und zwar überwiegend im Mittelmeerraum. Sie besitzen die Eigenschaften einer unglasierten Steingutfliese. Cotto-Fliesen bestehen in der Regel aus Ton, die Oberfläche ist rau und porös und keine Fliese gleicht der anderen. Fans von mediterranem Ambiente kommen mit diesem Material voll auf ihre Kosten.
Hervorzuheben ist, dass Cotto in der unglasierten Variante ein wunderbarer Wärmespeicher ist und die Luftfeuchtigkeit eines Raumes angenehm reguliert. Auch die Schallreflektion wird wohltuend gedämmt.
Die glasierte Variante ist zwar pflegeleichter, allerdings ist die Wärmerspeicher-Funktion um einiges reduziert. Unbehandelte Cotto-Fliesen werden nach dem Verlegen imprägniert, mit den Jahren verändert sich die Oberflächenfärbung und gewinnt an Schönheit dazu. Aufgrund ihrer Porosität und der hohen Wasseraufnahmefähigkeit sind Cotto-Fliesen bei unseren klimatischen Verhältnissen (Frostperioden) leider nur bedingt im Außenbereich einsetzbar.
Das natürliche, formstarke Material eignet sich hervorragend in Verbindung mit Fußbodenheizungen. Die im breiten Sortiment erhältlichen Cottofliesen bestechen durch ihr harmonisches Zusammenspiel mit dem Tageslicht sowie mit warmer Zimmerbeleuchtung. Daher erfreut sich die Cottofliese durch ihre Einfachheit einer stetig wachsenden Beliebtheit.
Darüber hinaus zeichnet sich Cotto (Terrakotta) durch einfache Pflegbarkeit mit Ölen oder wachshaltigen Pflegemitteln aus.
Zementfliese
Viele Jahre war sie unpopulär, vielleicht sogar in Vergessenheit geraten, aber heute erfreut sie sich wieder reger Beliebtheit – die Zementfliese. Stark verbreitet war sie im 19. Jhdt. in den Gebieten des westlichen Mittelmeeres und in Frankreich; zur Gründerzeit und während des Jugendstils auch vermehrt in Deutschland.
Zementfliesen haben eine lange Tradition.
Bei der Anfertigung werden sog. Motiv-Metallschablonen in einen Präzisionsrahmen gesetzt und die einzelnen Kammern der Schablone mit unterschiedlich eingefärbten Mischungen aus Zement, Sand, Mamorstaub und Felsgranulat gefüllt. Nach der Entfernung der Schablone bleibt die Trennung der Farbfelder erhalten, jedoch entstehen wunderbare weiche Übergänge zwischen den einzelnen Grenzen. Im nächsten Schritt erfolgt das schnelle Auftragen einer Schicht mit einer weiteren Zement-Granulatmischung. Danach wird die Fliese mit hohem Druck gepresst und nach dem Lösen aus der Form zur Härtung und Trocknung mehrere Wochen an der Luft gelagert.
In der Regel werden die Zementfliesen im Format 15×15 cm, 20×20 cm oder 25x25cm angefertigt. Einfarbige Exemplare stehen oft auch mit den Abmessungen 7×7 cm oder 10×10 cm zur Verfügung.
Die Oberfläche ist fleck- und kratzunempfindlich, über Jahre entstandene Gebrauchsspuren können einfach abgeschliffen werden. Nach einer anschließenden Imprägnierung mit Wachs oder Hartöl erhält das Material wieder sein schimmerndes Aussehen zurück.


Glasfliesen
Glasfliesen sind äußerst pflegeleicht und hygienisch. Sie zeichnen sich durch eine brillante Farbvielheit aus, die, je nach Lichteinfall, wunderschöne Reflexionen zaubern. Häufig werden Glasfliesen in Form von Mosaiksteinchen als Bordüre in eine Fliesenfläche mit eingearbeitet, um farbige Akzente zu setzen. Auch als effektvoller Kontrast in Kombination mit dunklem Naturstein eignen sich Glasfliesen ganz besonders.
Die Oberfläche ist glatt, hart und porenfrei sowie säurebeständig und kratzfest. Die Bruchgefahr bei der Verlegung von Glasfliesen ist etwas größer und bedarf den Einsatz von Spezialwerkzeug sowie besondere Kleber und Fugenmörtel. Aufgrund des durchscheinenden Effekts wird bei der Verlegung nur mit weißem Fliesenkleber gearbeitet.
Durch ihre extrem glatte Struktur lassen sich Glasfliesen sehr gut reinigen. Es gibt sie in den Formaten 15×15 cm bis hin zu über 100 cm. In Form von Mosaik stehen Formate zwischen 1×1 cm bis zu 10x10cm zur Verfügung.
Als Bodenbelag – insbesondere im Badbereich – eignen sich Glasfliesen eher weniger, denn bei Nässe sind diese extrem rutschig. Auch die Kälte beim Barfußlaufen ist ohne Fußbodenheizung bei diesem Material höher als bei anderen Bodenbelägen. Zuletzt sei noch erwähnt, dass Glasfliesen nicht bruchfest sind. Sie zerbrechen leicht, wenn einmal ein harter Gegenstand darauf fällt.

Terrazzo
Zeitlos, modern, langlebig und überaus belastbar. Das sind die markanten Eigenschaften, die die Terrazzo-Fliese auszeichnen. Schon in der Antike zierten Terrazzo-Fliesen mit ihrer bemerkenswerten Belastbarkeit, in umfangreichen Mustern verlegt, öffentliche Einrichtungen. So verwundert es nicht, dass diese robuste Fliese auch heute noch speziell in öffentlichen Bereichen mit steigender Beliebtheit eingesetzt wird.
Die Terrazzo-Fliese kann durch die freie Wahl der Zementfärbung, der Körnungsstufe und der Oberflächenverzierung ganz persönlich und individuell gestaltet werden.
Damit haben Sie die Möglichkeit folgende Punkte selbst zu bestimmen:
- Oberflächenglanz
- Glätte
- Farbgebung
- Musterung
Aufgrund Ihrer Widerstandsfähigkeit ist die Pflege der Terrazzo-Fliese äußerst unkompliziert. Durch einfaches Nachpolieren kann der ursprüngliche Glanz wiederhergestellt werden